Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Menschen im Pferdetraining ihre Stimme nutzen. Dabei hat das sooo einen positiven Effekt! ☀️
Ich nutze meine Stimme sehr vielfältig. Beispielsweise bedeutet „hartes Schnalzen“ bei allen meinen (Trainings-)Pferden, dass sie die Hinterhand mehr aktivieren sollen, NICHT aber schneller werden sollen. „Einfaches“ Schnalzen heißt hingegen etwas mehr vorwärts (jedoch deutlich häufiger nutze ich tatsächlich das Hinterhand aktivierende „harte Schnalzen“), welches deutlich „schärfer“ geschnalzt wird, als normales Schnalzen (alle meine Online-Ausbildungsteilnehmer wissen genau, wie sich der Unterschied anhört, hihi). 🐎
Damit kann ich auch aus der Ferne – z.B. an der Longe meinen Pferden eine klare Rückmeldung geben, dass sie ihre Hinterhand bewusster und aktiver einsetzen sollen.
Natürlich nutze ich die Stimme auch zum Loben. Hierbei unterscheidet meine Stute in der zirzensischen Gymnastik ganz eindeutig zwischen einem normalen Brav und einem etwas schrillerem, „höherem“ Braaaaaav! Bei Zweiterem setzt sie sofort ihr freudiges Keksgesicht auf, weil sie weiß: Das war ein „Leckerlibrav“. 😅
Auch wenn Pferde „Blödsinn“ machen, wie z.B. illegal ihre genau definierte „Parkposition“ beim Freien Stehen verlassen, oder z.B. herschnappen, gibt es ein sehr scharfes „Schhhhhhhhhhttt!“ – um bei korrekter „Antwort“ des Pferdes sofort wieder ein Lob nachzusetzen. Die meisten Menschen loben zu wenig im Umgang mit ihren Tieren. Sie sagen immer nur, was ein Pferd NICHT machen soll, aber ergänzen nie, WAS es denn machen soll… das ist sehr schade und der Lerneffekt fürs Pferd ist deutlich geringer, als wenn man klar sagt, welches Verhalten erwünscht und welches unerwünscht ist. Aber die wenigsten Pferde haben die Reitlehrebücher gelesen und so können sie nicht wissen, was „richtig und was falsch ist“, wenn wir es ihnen nicht sagen.
Gerade in der Arbeit am Boden sage ich oft auch zu den Pferden, welche Körperteile sie JETZT mehr bewegen sollen, beispielsweise: Linke Schulter! Oder aber Hinterbeine! Dies gibt MIR wiederum ein ganz klares inneres Bild, von dem ich felsenfest überzeugt bin, dass die Pferde es „lesen“ können.
Und natürlich rede ich mit meinen Pferden beruhigend auf sie ein, wenn wir in eine „brenzlige Situation“ kommen, wie einen Engpass mit LKW oder Traktor. Dies hilft mir selbst, entspannt weiter zu atmen und andererseits die Konzentration meines Pferdes trotz „Ungetüm“ bei mir zu behalten
Vielleicht denkst Du mal über meine Zeilen nach und fasst Dir ein Herz oder besser ein Wort und redest auch mal etwas mehr in passenden Situationen mit Deinem Pferd. 😀 Ich bin mir sicher, es wird sich freuen und Eure Kommunikation verbessern helfen! ♥️
Ich freue mich auf Deinen Kommentar, ob Dir dieser Artikel gefallen hat bzw. in welchen Situationen Du besonders intensiv mit Deinem Pferd kommunizierst! 😍
Deine Sandra